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Hallo Südamerika! Hallo Französisch Guyana!

von | Mrz 3, 2021 | Atlantik, Südamerika

Geschafft!

Gestern Mittag sind wir in Französisch Guyana im Mahoury River angekommen. Nach 18 Tagen und zwei Stunden hatten wir 2526Seemeilen (4678km) zurückgelegt. Das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,8Knoten! – Nicht schlecht, wir hatten lediglich mit 5 bis 5,5 Knoten gerechnet.

Gegen 14 Uhr passierten wir einen französischen Marinestützpunkt und hatten über Funk ein kurzes Gespräch mit einem der Soldaten. Er erkundigte sich nach unserer Nationalität und dem Land aus welchem wir kämen. 

Wir gaben ihm alle gewünschten Informationen und wurden prompt zur bestandenen Atlantiküberquerung beglückwünscht und willkommen geheißen. Auf meine Nachfrage, wo genau wir denn einklarieren können und unseren Coronatest machen sollen, musste er gestehen dass er das gar nicht wisse. „Wir sollen uns keine großen Gedanken machen und einfach die Zeit hier genießen. Wir seien herzlich Willkommen!“ hieß es weiterhin und so segelten wir ohne Zwischenstopp weiter die Flussmündung herauf.

Eigentlich wollte ich ja gleich mit einem Text über die Atlantiküberquerung beginnen. Wäre ja auch irgendwie logisch sich an die Chronologie zu halten. Allerdings war der Tag gestern so der Hammer, wir wurden so herzlich und freundlich aufgenommen, dass ich das gleich schreiben muss, bevor ich alles vergesse:

Durch die Flusswasser änderte der Atlantik seine Farbe schon einige Meilen vor der Küste von tiefblau zu grün braun. Französisch Guyanas Küste ist nur in sehr kleinen Abschnitten richtig kartografiert. Mit Daten teilweise älter als 40 Jahre. 

Da unser Tiefenmesser auch nicht immer einwandfrei funktioniert war ich ziemlich erleichtert recht neue Fahrwassertonnen an der Flusseinfahrt zu entdecken.

Nach einer leichten Rechtskurve wurden am Westufer erst der Marinestützpunkt, dann der Containerhafen und schließlich die Marina Degrad des cannes sichtbar. In einem Cruising Guide hatten wir gelesen, dass sie jedoch oft voll sein soll und es auch Flussaufwärts noch einige interessante Stellen geben sollte. Es wehte ein leichter Wind und auch die Tidenströmung war mit uns, sodass wir beschlossen noch ein Stückchen den Fluss hinauf zu fahren. Wir waren wahnsinnig begeistert von den neuen Eindrücken!

Ankommen, Urwald, Stille, Tiergeräusche, segeln auf Flusswasser, Hitze, Nässe, Erleichterung, Aufregung. 

Bestimmt 80% Luftfeuchte und dennoch warm genug um nur mit Unterhose bekleidet auf dem Boot rumzulaufen. Und wir sind weit und breit die einzigen sich bewegenden Boote. Ab und zu sehen wir ein alten, kaputten Bootsrumpf in den Büschen hängen.

Nach ungefähr drei Meilen erreichten wir die „Auberge du Mahury“, ein Restaurant und Herberge mitten im Wald. Während ich noch auf dem Boot war erkundeten Moritz und Leon schon mal die „Auberge“. Sie kamen bald zurück, mit dem Ergebnis, dass zwar eigentlich Ruhetag ist, wir aber dennoch gerne auf ein Bier vorbeischauen sollen. Nach einem kurzen Videocall mit unseren Eltern brachten wir noch einen zusätzlichen Heckanker aus um dann schnell mit dem Dinghy an Land zu fahren.

Bei einem ersten Bier an der Bar verstanden wir uns direkt richtig gut mit dem Besitzern. Wir erzählten uns viel und hatten nicht nur einen richtig guten Abend, sondern wurden zudem auch noch eingeladen die nächsten Tage die Duschen mitzubenutzen und uns hier ganz zuhause zu fühlen. Uns zu entspannen, das WLAN zu benutzen, den Fluss zu erkunden. Am Freitag können wir mit dem Chef zusammen nach Cayenne fahren und unsere Frischvorräte am Markt auffüllen.

Die Auberge du Mahury ist eigentlich eine Art Eventrestaurant. Es gibt hier verschiedene Menüs mit, frisch gejagtem Fleisch und Fisch sowie Gemüse vom Markt. Aufgrund der Abgelegenheit werden die Gäste mit kleinen Booten in der nähe der Stadt abgehoilt und hergebracht. Sie können dann Urwaldfeeling und gites Essen genießen, Billard und Tischtennis spielen, baden, angeln, oder einfach in der Hängematte entspannen.

Über unsere Überfahrt kam jetzt noch nicht so viel, aber der erste Tag und heute waren einfach überragend! Für den Überfahrtsbericht muss ich selbst erst nochmal einen Blick in das Logbuch werfen. Die ersten Tage verschwinden schon langsam wieder aus dem Gedächtnis. Aber in ein, zwei Tagen sollte es auch etwas über die Überfahrt zu lesen und zu sehen geben.

Nichts mehr verpassen!

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