Blog

Start » Blog » Landfall auf den Kanaren

Landfall auf den Kanaren

von | Jan 15, 2021 | Kanaren

Nach fünf Tagen und 10 Stunden auf See tauchten die Konturen von Lanzarote am Horizont auf. Zur Abwechslung hatten wir an diesem Tag mal kaum Wind und entschlossen uns dazu, die letzten neun Stunden bis nach Arecife unter Motor zurückzulegen.

Bei Ankunft um fünf Uhr morgens mussten wir noch die ersten Formulare ausfüllen, legten uns aber dann, nach einer ausgiebigen, heißen Dusche, schnell schlafen. Denn am nächsten Morgen stand ja das erste „Einklarieren“ in einem neuen Land an.

Wir wollten die Beamten und die Marina Mitarbeiter nicht lange auf unser Erscheinen warten lassen und stellten unseren Wecker auf neun Uhr. Viel zu früh, wie wir feststellten. Der sechste Januar ist in Spanien Feiertag. Auch das Marina Office war im Urlaubsmodus und öffnete erst um 12.

Die Spuren der Überfahrt wollten bereinigt werden…..

Die Einklarierung war deutlich einfacher als gedacht. Weder war ein Gang zur Polizei nötig, noch wollte jemand unsere Coronatests sehen. Die Formulare hatten wir ja schon in der Nacht ausgefüllt, sodass wir nur noch eine Kaution für die Marinakarten hinterlegen mussten und danach offiziell einklariert hatten.

Da wir uns auf einer Insel befinden und eventuelle Lieferungen länger dauern, machten wir uns nach einer kurzen Erholungspause daran einen neuen Generator/ Lichtmaschine zu finden. Wir fragten uns durch und liefen von einem Geschäft zum andern und von einer Werkstatt zur nächsten. 

Schlussendlich und einen Tag später bekamen wir den richtigen Tipp! Ein Elektronik Fachgeschäft mit Zugehöriger Werkstatt. Der komplette Boden lag voll mit verschiedensten Generatoren, Elektromotoren und anderen Bauteilen von elektrischen Maschinen. Bauteile und Geräte, die in Deutschland wahrscheinlich einfach neu bestellt und weggeworfen worden wären, werden hier professionell wieder instand gesetzt.

Bei unserer Lichtmaschine stellte sich wie vermutet heraus, dass die Diodenplatte defekt ist. Da es hersteller- und altersbedingt leider keine Ersatzteile mehr gibt, mussten wir hier leider auf einen komplett neues Teil zurückgreifen. Und tatsächlich fanden die Leute dort auch eine Perfekt passende Lichtmaschine! Wir mussten nichts umbauen, schweißen oderähnliches.

Dachten wir zumindest.

Leider passt die Lichtrmaschine doch nicht so gut wie gedacht. Wir wissen noch nicht genau wo das Problem liegt, haben aber viele Ideen und konnten bereits einige Ursachen ausschließen. Auch ein Elektriker der Firma konnte spontan keine Ursache feststellen. Momentan ist die Lichtmaschine wieder in der Werkstatt und am Montag schauen wir weiter.

Noch während ich in Portugal damit beschäftigt war mein Deck abzuschleifen, lernte ich Dik kennen. Er ist Niederländer und segelt seit etlichen Jahren über die Meere. Viele Strecken alleine, einige aber auch zusammen mit seiner Frau Kiki.

Wir trafen uns zufällig hier in der Marina de Lanzarote wieder und wurden von ihm zu einem Nachmittagsschlag auf seinem Boot „Bandos“ eingeladen.

Deutlich sportlicher als die Wasa! Sie segelt sich wie eine Jolle und es machte richtig Spaß mal wieder ein so feinfühliges Boot zu segeln. Jede kleine Änderung der Segelstellung oder ein tippen in die Pinne zeigen sofort Wirkung! 

Zusammen mit Diks Weisungen war das, vor allem auch für Leon, eine gute Möglichkeit zu erkennen/lernen was der richtigen Bootstrimm und die richtige Segelstellung zum Kurs, etc. bedeuten und vor allem bewirken. Kaum wehen die „Tell Tales“ (kleine, farbige Bindfäden, die an bestimmten Punkten des Vorsegels angebracht sind und Auskunft über die Windanströmung geben) in der Genua perfekt waagrecht aus, gewinnen wir direkt 2kn an Bootsspeed! Man merkt direkt wie das Boot Druck nach vorne aufbaut!

Ein kompletter Gegensatz zur Wasa. Bei der alten Dame fallen diese Effekte wenn nur deutlich schwächer und viel langsamer auf.

Noch bis Montag haben wir ein Mietwagen und  waren vorgestern schon einmal auf der Insel unterwegs. Wir wollten ein Museum des Künstlers César Manrique besuchen, welches jedoch wegen Corona geschlossen war.

Kurz entschlossen fuhren wir dann einfach drauf los und starteten eine Erkundungstour.

Tatsächlich mit Erfolg!

Wir stiegen auf einen kleineren der vielen Vulkane der Insel. Obwohl er nicht hoch war, der Aufstieg dauerte nur 20 Minuten, wurden wir mit einer phänomenalen Aussicht belohnt.

Auch der Rückweg bescherte uns eine Überraschung! Ein plötzlicher, sehr starker, Popkorngeruch ließ uns noch einmal anhalten. Ein paar Häuser weiter fanden wir eine alte, traditionelle Mühle die komplett hergerichtet als Museumsmühle dient. Der Müller war gerade dabei aus gerösteten Maiskörnern Mehl zuzubereiten. Der Grund für den Intensiven Popcorngeruch!

Normalerweise werden dort Erlebnisführungen angeboten. Man kann selbst rösten, Mehl mahlen und eine Kleinigkeit im Cafè genießen. Aber auch hier war wegen Corona nichts los.

Spontan, wahrscheinlich war er von unserem Interesse überrascht, gab uns der Müller eine kleine Privatführung auf Spanisch. Das heißt, wir verständigten uns mit Händen & Füßen, sowie mit den paar Fetzen Spanisch vom Leon und mit dem, was sich aus dem Kontext erschließen ließ.

So zeigte er uns die Mahlscheiben, den alten Dieselantrieb und den Lava- Röstofen.

Plötzlich berühmt!

Naja, also was heißt berühmt? Berühmt sind wir ja nicht. Aber während wir auf dem Meer keinen Internetempfang hatten und unsere ersten Erfahrungen im Schlechtwettersegeln machten, wurde unser Projekt anscheinend deutlich bekannter! Nach Ankunft war mein e- Mail Postfach so  voll, wie noch nie zuvor! Auch die Anzahl der Leute, die uns auf Instagram verfolgen hat sich nahezu verdoppelt.

Und zum zweiten Mal wurde in unserer Lokalzeitung, dem Landsberger Tagblatt, über uns berichtet. – Ziemlich cool!

Was ich damit sagen möchte: Es ist echt beeindruckend zu erleben wie viele Leute mittlerweile an unserer Reise interessiert sind und sie verfolgen. Wir freuen uns über den Zuspruch und die Anregungen, die wir über Mail oder Nachricht auf Instagram erhalten! Und so macht es uns auch immer mehr Spaß, euch an unserem Abenteuer teilhaben zu lassen!

Vielen Dank!

 

Nichts mehr verpassen!

Danke, dass du dir Zeit genommen hast meinen Artikel zu Lesen. Ich hoffe es hat dir gefallen!

Damit nicht diejenigen, die ich nicht über Instagram erreiche  jeden Tag auf die Website schauen müssen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, habe eine Art e- Mail Benachrichtigung eingeführt. Damit sich das  mit der Datenschutzverordnung besser verträgt habe ich mir das so vorgestellt: wer gerne informiert werden möchte sobald ein neuer Artikel erscheint, der schreibt mir bitte eine e- Mail mit entsprechendem Text. Die Mailadresse speichere ich dann auf meinem Laptop in einem Word Dokument. Nur zum Verschicken der e – Mail kopiere ich dann alle Adressen in die Bcc Empfängerleiste meines Mailprogrammes.

Eine Nachricht könnt ihr mir hier schreiben.